Verband der Schwesternschaften
Allgemeines
Der Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS, engl. federation of nurses associations oder als Eigenname: Federation of the German Red Cross Nursing Associations) ist der Dachverband der 31 Schwesternschaften (August 2023) im Deutschen Roten Kreuz. Er ist Mitglied im Bundesverband und insofern einem Landesverband gleichgestellt. Der Verband hat seinen Sitz in Berlin bietet seinen Mitgliedsorganisationen zentrale Dienste und vertritt ihre gemeinsamen Interessen nach innen und außen. Darüber hinaus koordiniert er Einsätze von Rotkreuzschwestern (intern kurz: Schwestern) im Ausland und gab bis 2022 das Magazin Rotkreuzschwester heraus.
Organisation
Gremien und Generaloberin
Der VdS hat die einfachst mögliche Gremienstruktur eines Vereins: Es gibt einen Vorstand und eine Mitgliederversammlung. Die Mitglieder sind die Schwesternschaften. Die Vorsitzende des Vorstands trägt, so wie ihre Stellvertreterin, auch die traditionelle Amtsbezeichnung Generaloberin und ist geborenes Mitglied des Präsidiums des Bundesverbands und des Präsidialrats.
Der Verband der Schwesternschaften hat mit dem VdS-Schiedsgericht ein eigenes Schiedsgericht.
Unterverband in Bayern
In Bayern gibt es mit dem Verband der Schwesternschaften vom Roten Kreuz in Bayern noch einen kleinen Verband, in dem die dortigen drei Schwesternschaften zusätzlich Mitglied sind. Die Schwesternschaften in Bayern gehören ideell zum Bayerischen Roten Kreuz, sind jedoch nicht Teil dieser Körperschaft des öffentlichen Rechts. Dadurch haben sie ein vom BRK getrenntes Vermögen, weshalb die Schwesternschaft Coburg in 2017 insolvent und später aufgelöst werden konnte.
Beteiligung in Sachsen
Der Verband der Schwesternschaften ist zur Hälfte an der DRK Gemeinnützige Krankenhaus GmbH Sachsen beteiligt, die zwei Krankenhäuser betreibt. Die andere Hälfte gehört dem Landesverband Sachsen. Die Beteiligung diente einst dazu, Einsatzstellen für die ehemalige Schwesternschaft Sachsen zu schaffen. Sie war 1991 gegründet worden, hatte ihren Sitz bis 2000 in Dresden und anschließend in Chemnitz. 2018 wurde die Schwesternschaft aufgelöst. Sie war die einzige Schwesternschaft in den neuen Bundesländern gewesen. Die Beteiligung des VdS an der Betreibergesellschaft für die Krankenhäuser hat damit ihre ideelle Bedeutung verloren.
Historische Entwicklung
Die Schwesternschaften hatten folgende Dachorganisationen im Laufe der Geschichte:
Zeitraum | Organisation |
---|---|
1882–1922 | Verband Deutscher Krankenpflegeinstitute vom Roten Kreuz e.V. |
1922–1934? | Verband Deutscher Mutterhäuser vom Roten Kreuz e.V. |
1934?–1937 | Schwesternschaft des Deutschen Roten Kreuzes e.V. |
1937–1945 | Amt für Schwesternschaften (im Deutschen Roten Kreuz) |
1948–1967 | Verband Deutscher Mutterhäuser vom Roten Kreuz e.V. |
seit 1967 | Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. |
Das Gründungsjahr des heutigen VdS ist 1948. Sein Sitz hat sich im Laufe der Jahre mehrmals geändert:
Zeitraum | Sitz |
---|---|
1948–1949 | Hamburg |
1949–1954 | Frankfurt am Main |
1954–2004 | Bonn |
seit 2004 | Berlin |
Weitere Informationen
Websites
- Website Verband der Schwesternschaften im DRK
- Wikidata.org, Verband des Schwesternschaften im Deutschen Roten Kreuz
Enzyklopädie
- Artikel Schwesternschaft
- Artikel Rotkreuzschwester