Hilfszug
Allgemeines
Der DRK-Hilfszug (HZ) war eine Einsatzformation des organisationseigenen Katastrophenschutzes des Deutschen Roten Kreuzes. Auf Veranlassung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in 1952 erarbeitete das Deutsche Rote Kreuz ein Konzept, das 1953 vom Bundesinnenministerium befürwortet wurde. Damit war eine finanzielle Förderung durch den Bund verbunden, die vor allem auf die Verwendung im Zivilschutz, das heißt bei einem künftigen Konflikt, und auf die Auslandshilfe (speziell Katastrophenhilfe) zielte. Tatsächlich entwickelte sich der Hilfszug zu einer überregional einsetzbaren Einsatzformation des Katastrophenschutzes im Inland, die bestehende staatliche Strukturen in besonderen Situationen unterstützte. Anfang der 1990er-Jahre verkleinerte das DRK den Hilfszug, und 1998 stellte die Bundesregierung die finanzielle Unterstützung ein, woraufhin der Hilfszug weiter abgebaut wurde. Seine Auflösung wurde 2007 beschlossen. Einige Landesverbände schufen in der Nachfolge Landesvorhaltungen und der Bundesverband die Bundesvorhaltung.
Der fachliche Schwerpunkt des Hilfszugs war Betreuungsdienst. Frühere Fähigkeiten hinsichtlich Sanitätsdienst und Strahlenschutz (ABC-Dienst, heute: CBRNE) wurden stark reduziert oder ganz abgebaut, weil es mit dem Aufbau des Rettungsdienstes, des medizinischen Katastrophenschutzes und der ABC-Fähigkeiten im staatlichen Zivilschutz keinen Bedarf mehr dafür gab.
Organisation
Hilfszugabteilungen
Der Hilfszug war in Hilfszugabteilungen (HZA oder HzAbt) gegliedert, die über das Bundesgebiet verteilt waren und ausgenommen der HZA I von Landesverbänden betreut wurden. Bis 1968 gab es ihrer zwölf, und sie hießen Staffeln. Anschließend waren es zehn, und nach der Auflösung der Hilfszugabteilung in Bayern in den 1980er-Jahren zuletzt noch neun Abteilungen, die mit römischen Zahlen numeriert und danach bezeichnet wurden.
Aufbau einer Hilfszugabteilung
Eine Hilfszugabteilung hatte in der letzten Struktur ca. 100 Einsatzkräfte, die auf 14–17 Gruppen verteilt waren:

Hilfszug des DRK der DDR
Im Deutschen Roten Kreuz der DDR gab es ebenfalls einen Hilfszug. Es hatte ein dem Hilfszug des westdeutschen DRK ähnliches Aufgabenspektrum: Katastrophenschutz im Inland und Katastrophenhilfe im Ausland. Es unterstützte auch Ferienfreizeiten der Rotkreuzjugend.
Weitere Informationen
- Deutsches Rotes Kreuz, Der Hilfszug des Deutschen Roten Kreuzes, Berlin, 8. Juli 2002
- DRK-DDR.de, Der Hilfszug des DRK der DDR
- Artikel Katastrophenschutz und Zivilschutz
- Artikel Bundesvorhaltung und Landesvorhaltung