Bayerischer Senat
Allgemeines

Der Freistaat Bayern hatte von 1946 bis 1999 neben dem Bayerischen Landtag als Parlament aus gewählten Volksvertretern mit dem Bayerischen Senat eine zweite Kammer, deren Mitglieder nicht vom Volk gewählt wurden, sondern von gesellschaftlichen Gruppen, deren Interessen sie repräsentieren sollten. Eine dieser Gruppen war die der Wohltätigkeitsorganisationen, zu denen das Bayerische Rote Kreuz (BRK) gehört. Dadurch war das BRK im Bayerischen Senat vertreten.
Der Senat hatte nur begrenzte Rechte, wurde zunehmend als überflüssig betrachtet und im Anschluss an eine 1998 durchgeführte Volksabstimmung im Jahr 1999 aufgelöst. Damit endete das Zweikammersystem in Bayern und die direkte politische Mitwirkung des Bayerischen Roten Kreuzes.
Vertreter des Bayerischen Roten Kreuzes
Die folgenden Personen gehörten für das Bayerische Rote Kreuz den Bayerischen Senat an:
- 1947 bis 1949: Karl Scharnagl (1881–1963). — Nachdem er 1945 das BRK mit neugegründet hatte, wurde er 1946 dessen zweiter Präsident und blieb das bis 1949.
- 1950 bis 1955: Otto Geßler (1875–1955). — Er war von 1949 bis 1955 der Präsident des BRK, darüber hinaus von 1950 bis 1952 der erste Präsident des neu gegründeten DRK und danach dessen Ehrenpräsident.
- 1964 bis 1981: Bernhard Kläß (1918–1981). — Er war von 1961 bis 1977 einer der Vizepräsidenten des BRK, zuvor bereits einer der Vizepräsidenten des Bezirksverbands Ober- und Mittelfranken.
- 1981 bis 1985: Eleonore Freifrau von Tucher (1916–2007). — Sie war von 1969 an die Vizepräsidentin des BRK, gehörte dem ehemaligen Präsidialrat des DRK an, war Mitglied des Präsidiums des Bundesverbands und gründete 1981 die Leonore von Tucher-Stiftung zur Förderung des Bayerischen Jugendrotkreuzes.
- 1986 bis 1991: Bruno Merk (1922–2013). — Von 1985 bis 1990 hatte er das Amt des Präsidenten des BRK inne.
- 1991 bis 1997: Reinhold Vöth (1930–1997). — Er war von 1991 bis 1997 Präsident des BRK.
- 1997 bis 1999: Christa von Thurn und Taxis (*1941). — Sie war von 1985 bis 2005 stellvertretende Vorsitzende des BRK-Kreisverbands Ostallgäu, von 1989 bis ebenfalls 2005 darüber hinaus die Vizepräsidentin des Bezirksverbands Schwaben. Von 1989 bis 2013 gehörte sie dem Präsidium des BRK auf Landesebene an, dessen Vizepräsidentin sie von 1999 bis 2003 und dessen Präsidentin sie von 2003 bis 2013 war. Darüber hinaus wirkte sie auch auf Bundesebene mit, zum Beispiel bei der Gründung der gescheiterten Akademie des DRK (1994–2005).
Weitere Informationen
Websites
- Historisches-Lexikon-Bayerns.de, Bayerischer Senat
- HdBG.de (Haus der Bayerischen Geschichte), Senat
Enzyklopädie
- Artikel Bayerisches Rotes Kreuz
- Artikel Kreisverband, Bezirksverband und Landesverband
- Artikel Verbandstufe