Rotes Kreuz der Freien Stadt Danzig

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Die Organisation Rotes Kreuz der Freien Stadt Danzig war die Nationale Gesellschaft vom Roten Kreuz in der Freien Stadt Danzig (1920–1939). Sie wurde am 29. Juli 1922 gegründet und ging 1939, zusammen mit der Staatlichkeit dieses Gebiets, wieder unter.

Zuvor war dort ein Provinzialverein des Preußischen Landesverein vom Roten Kreuz (1890–1937) tätig, der Westpreußische Provinzialverband des Roten Kreuzes, dessen Gebiet die preußische Provinz Westpreußen (1878–1919) war. Er stellte seine Tätigkeit zum 1. Oktober 1921 ein, und die ihm bisher angehörigen Zweigvereine im Gebiet der Freien Stadt Danzig schlossen sich zum Roten Kreuz der Freien Stadt Danzig zusammen.

Bemerkenswerterweise war der letzte vom Völkerbund ernannte Hohe Kommissar für die Freie Stadt Danzig, Carl Jacob Burckhardt (1891–1974), dessen Amtszeit von 1937 bis 1939 dauerte und dessen Rolle die eines Staatsoberhaupts war, von 1945 bis 1948 der Präsident des Inter­natio­nalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

Auszeichnung

Das Rote Kreuz der Freien Stadt Danzig verlieh als Auszeichnung das Ehrenzeichen des Roten Kreuzes der Freien Stadt Danzig in zwei Klassen. Seine Gestaltung war an das damalige Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes angelehnt, indem das eigentliche Kreuz oben um das vollständige, große Stadtwappen von Danzig erweitert war. Ab 1934 war auch zusätzlich ein Hakenkreuz auf der Auszeichnung angebracht.

Auflösung und Nachfolge

Im Zuge des Überfalls auf Polen in 1939 und der anschließenden deutschen Besetzung Polens bis 1945 geriet auch der teilsouveräne, selbstständige Freistaat, der unter dem Schutz des Völkerbundes stand, unter die Herrschaft des NS-Staats (1933–1945). Dessen Nationale Gesellschaft, das damalige Deut­sche Rote Kreuz (1937–1945/46), richtete eine eigene Landesstelle für Danzig ein, die Landesstelle XX.

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