Trägergesellschaft Süd-West

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Dieser Artikel stellt die Situation in 2024 dar. Im Februar 2025 entschied der DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz, den Tätigkeitsbereich Kranken­häuser aufzugeben.1 Zugleich ging die Gesellschaft in Insolvenz. Dieser Artikel wird in Kürze aktualisiert. Die aktuelle Situation kann in der Presseberichterstattung verfolgt werden.

Allgemeines

Die DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH ist eine Tochtergesellschaft des DRK-Landesverbands Rheinland-Pfalz (81 %), an der die Schwesternschaft Rheinpfalz-Saar einen Minderheitsanteil hält (19 %). Sie wurde 2000 gegründet und betreibt direkt und indirekt Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Per Gestellungsvertrag sind die Schwesternschaften in Mainz (Alice-Schwesternschaft) und Neustadt (Schwesternschaft Rheinpfalz-Saar) an den einigen der Einrichtungen tätig.

Über die Trägergesellschaft ist der Landesverband Rheinland-Pfalz mittelbar auf dem Gebiet des Landesverbands Saarland tätig. Das verletzt nicht das Territorialitätsprinzip.

In Rheinland-Pfalz und im Saarland betreibt das Unternehmen jeweils ca. ein Zehntel der dortigen Krankenhäuser.2

Tochtergesellschaften

DRK Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz

Gesellschafter

Der Trägergesellschaft gehört zu 94 % die 1989 gegründete DRK gemeinnützige Krankenhausgesellschaft mbH Rheinland-Pfalz, die eine Reihe von Kranken­häusern und weitere Einrichtungen in Rheinland-Pfalz betreibt. Die übrigen 6 % der Gesellschaftsanteile werden vom Landesverband Rheinland-Pfalz gehalten. Sie hat eine Tochtergesellschaft, die DRK Gesundheitsbetriebsgesellschaft Südwest mbH.

Insolvenzen 2023 und 2024

In 2023 meldete die Krankenhausgesellschaft Insolvenz an.3 Das begründete sie wie folgend: Die gesunkenen Fallzahlen in der Pandemie haben die Einnahmen weiter sinken lassen und die Inflation die Kosten fast zeitgleich erheblich erhöht. Das hat Spuren in den Finanzen der DRK gemeinnützige Krankenhausgesellschaft mbH Rheinland-Pfalz hinterlassen. Zudem ist die Krankenhausfinanzierung bekanntlich ein systemisches Problem: Die Krankenhäuser erhalten den Ausgleich für Versorgungsleistungen stets erst zeitverzögert von den Krankenkassen. Meist fließen die Gelder erst zwei Jahre nach Leistungserbringung vollständig. Bis dahin müssen die Krankenhäuser in Vorleistung gehen, was weitere (Zins-)Kosten verursacht.4

Das Insolvenzverfahren wurde im August 2024 abgeschlossen, doch bereits im Dezember 2024 war das Unternehmen wieder zahlungsunfähig. Eine Forderung der Rheinischen Versorgungskassen für die betriebliche Altersversorgung in dreistelliger Millionenhöhe konnte nicht bedient werden.5

DRK Krankenhausgesellschaft Saarland

Weiterhin gehört ihr mit einem Anteil von 94 % die 1984 gegründete DRK gemeinnützige Krankenhausgesellschaft mbH Saarland. Einen Anteil von 6 % hält Schwesternschaft Rheinpfalz-Saar. Sie betreibt Kranken­häuser und weitere Einrichtungen im Saarland. Sie hat zwei Tochtergesellschaften, die DRK Gesellschaft für Geriatrie und Rehabilitation mbH und die SaarMed Medizinbedarf GmbH. Letztere Gesellschaft tritt nicht erkennbar als DRK-Gliederung auf.

GastroSERV-Catering

Sie ist Alleingesellschafterin die 1996 gegründete GastroSERV - Catering Gesellschaft mbH in Saarlouis. Das Unternehmen hat satzungsgemäß den Gegenstand: Der Betrieb einer oder mehrerer Großküchen und die Belieferung eigener Einrichtungen und fremder Betriebe mit Essen; Führung von Restaurationsbetrieben und eines Party-Service.6 Sie tritt nicht unter dem Namen oder mit dem Zeichen Rotes Kreuz auf, obwohl sie eine DRK-Gliederung ist.

DRK Klinikgesellschaft Südwest

Darüber hinaus gehört ihr auch vollständig die DRK Klinikgesellschaft Südwest mbH, die die DRK Kamillus Klinik in Asbach (Rheinland-Pfalz) betreibt. Sie hat seit 2014 dieses Krankenhaus vom katholischen Orden Die Töchter des heiligen Kamillus (genau genommen: Genossenschaft der Töchter des Hl. Kamillus e.V., gegründet 1958 bei Übernahme der Klinik von der Ehrensteiner Armenstiftung) für die Dauer von 12 Jahren mit anschließendem Vorkaufsrecht gepachtet. Die Ordensgemeinschaft ist weiterhin an der Klinik tätig und führt dabei das Rote Kreuz auf weißem Grund, jedoch in der Form des lateinischen statt des griechischen Kreuzes wie die Rotkreuz- und Rothalb­mond-Be­we­gung einschließlich des DRK.

Weitere Informationen

Websites

Einrichtungen in Rheinland-Pfalz

Einrichtungen im Saarland

Enzyklopädie

Einzelnachweise