Einsatzqualifikation

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Die Einsatzqualifikation ist ein Konzept, das 2015 mit DRK-Server eingeführt wurde. Es erlaubt systematisch die Unterscheidung zwischen einer formalen Ausbildung und der angenommenen Verwendbarkeit für eine Aufgabe. Wenn es nicht dafür dafür genutzt wird, dann ermöglicht es zumindest eine auswertbare Vergleichbarkeit von Ausbildungen.

Vergleichbarkeit von Ausbildungen

Interne Lehrgänge, insbesondere im Bereich der Hilfsorganisation im Deut­schen Roten Kreuz, werden praktisch fortlaufend reformiert, so dass sie ihre Gleichwertigkeit über die Zeit nur durch Wissen über die Evolution der Bildungsangebote im betreffenden Bereich beurteilt werden kann. Häufig genutzte Ausbildungswege wie die im Sanitätsdienst oder für Führungs- und Leitungskräfte werden oft inhaltlich geändert und haben wechselnde Bezeichnungen. Darüber hinaus gibt es Unterschiede zwischen den Landes­verbänden und regionale Interpretationen der Vorgaben. In einem System wie DRK-Server können daher auf Basis der besuchten Ausbildungen nur sehr umständlich Auswertungen vorgenommen werden.

Die Einsatzqualifikation bietet ein Qualifikationsraster, das von den Ausbildung getrennt ist und zu Vergleichbarkeit und damit Auswertbarkeit führt. Das ist eine Voraussetzung für das Ereignismanagement in DRK-Server und dieselben Aufgaben außerhalb des Systems. Dadurch ist zum Beispiel einfacher erkennbar, ob ein Mitglied Sanitäter ist, egal auf welchem Weg die Fähigkeit erreicht wurde.

Verwendbarkeit für eine Aufgabe

Aus der Teilnahme an einer Ausbildung, auch wenn sie formal qualifizierend war, weil es eine Prüfung oder einen anderen Leistungsnachweis gab, folgt nicht, dass eine Person für die ausgebildete Aufgabe auch eingesetzt werden soll. Ausbildende Stellen haben ein wirtschaftliches Interesse, möglichst viele Personen auszubilden und die entsendenden Stellen, also ihre zahlenden Kunden, nicht mit zu vielen durchgefallenen Teilnehmern zu enttäuschen. Außerdem werden Lehrgänge auch teils aus Statusgründen besucht; das gilt besonders für Führungslehrgänge zum Gruppen-, Zug- und Verbandführer. Weiterhin können sich Fähigkeiten verändern, zum Beispiel durch gesundheitliche Einschränkungen oder fehlende aber notwendige Fortbildungen.

Die Einsatzqualifikation kann im Sinne einer Verwendbarkeit für eine Tätigkeit verwendet werden. Zum Beispiel ein Rettungsschwimmer, der ein gebrochenes Bein hat, kann bis zur abgeschlossenen Heilung nicht als Rettungsschwimmer eingesetzt werden. Die Person hat zwar die Ausbildung, jedoch vorübergebend nicht die Einsatzqualifikation.

Tätigkeitsbereiche mit Einsatzqualifikationen

Aktuell (Oktober 2020) sieht DRK-Server für folgende Tätigkeitsbereiche Einsatzqualifikationen vor: ABC-Dienst, Bergwacht, Betreuungsdienst, Führung, IuK, Jugendrotkreuz, Personenauskunftswesen, Pflegedienst, PSNV, Sanitätsdienst, Technik und Sicherheit, Wasserwacht sowie Sonstige Einsatzqualifikationen.

In den Bereichen Führung und Sanitätsdienst wurden Abhängigkeiten zwischen Einsatzqualifikationen implementiert, weil zum Beispiel ein Notfallsanitäter als Rettungssanitäter einsetzbar ist. Die niedrigere Qualifikationsstufe kann nicht gespeichert werden, wird jedoch im Ereignismanagement berücksichtigt.

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