Bleibt zivil!

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Die Kampagne Bleibt zivil! startete die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), ein 1892 gegründeter Verein mit Sitz in Stuttgart, am 22. Mai 2016, um die zivil-militärische Zusammenarbeit (ZMZ) des Deut­schen Roten Kreu­zes und der Bundeswehr zu kritisieren. Dazu lehnte es sich an die Kampagne Zeichen setzen! des DRK an, die das Kompaktlogo dadurch variierte, das das Rote Kreuz darin durch andere Zeichen und der Begriff durch andere Begriffe ausgetauscht wurde (zum Beispiel Deutsches Rotes Museum für die Rotkreuz-Museen). Es kreierte sieben Kampagnenlogos, die analog Zeichen setzen! dem Kompaktlogo ähneln, jedoch provokant kriegerische Zeichen verwenden: Rotes Gewehr, Rote Granate, Rote Kampfdrohne, Roter Kampfjet, Rotes Kriegsschiff, Roter Panzer, Roter Soldat. Die Kampagne wurde zunächst unter einer Website veröffentlicht, die den Begriff Deutsches Rotes Kreuz im Namen der Domain verwendete, was das DRK-Generalsekretariat durch eine Unterlassungserklärung unterband. Die DFG-VK nannte die Kampagnen daraufhin Bleibt zivil!, zog die Website auf eine gleichnamige Domain um, unterschrieb später die Unterlassungserklärung und übernahm auch die Anwaltskosten des DRK. Seit 2018 bezeichnet die DFG-VK die Kampagne als ausgesetzt, betreibt sie Website aber weiterhin (2022).

Inhaltliche Kritik

Die DFG-VK kritisiert eine enge Zusammenarbeit zwischen zivilen Hilfsorganisationen wie dem DRK und militärischen Einrichtungen wie der Bundeswehr, weil dadurch die Grenze zwischen humanitärer Hilfe und militärischen Maßnahmen verschwämme. Das wäre nicht im Interesse der Hilfsorganisationen, weil dadurch ihre Mitarbeiter bei Auslandseinsätzen durch Ermordung und Entführung gefährdet seien. In Bezug auf das DRK sieht die DFG-VK die Wahrung der Grundsätze der Neutralität, der Unparteilichkeit und der Unabhängigkeit gefährdet. Humanitäre Einsätze seien kein originäre Aufgaben der Bundeswehr, die ihrerseits internationale Katastrophenhilfe und nationale Einsätze bei Katastrophen und Großschadensereignissen als Aufgaben betrachtet, bei denen sie unterstützend mitwirken kann.

Die DFG-VK stört sich weiterhin an der in der Veröffentlichung eines Bundeswehrarztes in 2012 geäußerten Hoffnung, aus (zum Beispiel im Jugendrotkreuz) engagierten Jugendlichen künftige Zeitsoldaten und Reservisten zu rekrutieren. Eines der Ziele der DFG-VK ist die Abschaffung der Bundeswehr, daher protestiert sie gegen Werbung der Bundeswehr an Schulen, bei Kirchentagen und auf Videospielmessen.

Weitere Informationen

Artikel

Websites

Presseerklärungen

  • DFG-VK, Keine Spenden für das „Deutsche Rote Kreuz“!, vormals anrufbar unter https://www.dfg-vk.de/unsere-themen/theorie-und-praxis/keine-spenden-fuer-das-deutsche-rote-kreuz, Stuttgart, 22. Mai 2016
  • DFG-VK, Rotes Kreuz geht mit Anwälten gegen Friedensgesellschaft vor, vormals abrufbar unter https://www.dfg-vk.de/unsere-themen/theorie-und-praxis/rotes-kreuz-geht-mit-anwaelten-gegen-friedensgesellschaft-vor, Stuttgart, 1. Juni 2016
  • DFG-VK, Rotes Kreuz streitet mit Friedensaktivisten, vormals abrufbar unter https://www.dfg-vk.de/unsere-themen/theorie-und-praxis/rotes-kreuz-streitet-mit-friedensaktivisten, Stuttgart, 17. Juni 2016
  • DFG-VK, Rotes Kreuz: Mit Anwälten gegen Kritiker, vormals abrufbar unter https://www.dfg-vk.de/unsere-themen/theorie-und-praxis/rotes-kreuz-mit-anwaelten-gegen-kritiker, 29. August 2016

Presseberichte