Montreux-Dokument

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Das Montreux-Dokument (engl. Montreux Document; frz. Document de Montreux) beschreibt, wie private Sicherheits- und Militärunternehmen bei einem bewaffneten Konflikt zum Einsatz kommen sollen. Es handelt sich um unverbindliche Empfehlungen, die zwischen Staaten ausgehandelt wurde, nicht um einen bindenden völkerrechtlichen Vertrag wie beispielsweise die Genfer Abkommen und ihre Zusatzprotokolle. Aus dem Montreux-Dokument wurde jedoch ein Verhaltenskodex für private Sicherheitsdienstleister entwickelt, der International Code of Conduct (ICoC). Unternehmen können sich auf die Einhalten der in dem Verhaltenskodex festgelegten Standards selbst verpflichten und bei der International Code of Conduct Association (ICoCA) zertifizieren lassen. Dadurch, dass die Zertifizierung in der Regel eine Voraussetzung für die Beauftragung durch einen Staat ist, entsteht damit durch wirtschaftliche Motivation eine gewisse Verbindlichkeit.

Ursprünglich hatten 17 Staaten am 17. September 2008 das Montreux-Dokument verabschiedet. Darunter waren auch Deutschland, Österreich und die Schweiz, weiterhin auch Frankreich, Großbritannien, Kanada, Polen, Schweden, Ukraine und Vereinigte Staaten von Amerika. Später haben weitere Staaten ihre Unterstützung der darin festgelegten Regeln zugesagt. Aktuell (August 2022) sind es insgesamt 58 Staaten und 3 internationale Organisationen.1 Die Initiative zur Schaffung des Montreux-Dokuments ging unter anderem vom Inter­natio­nalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) aus.

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Einzelnachweise

  1. Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Montreux-Dokument – Teilnehmerstaaten.