Nobelpreis

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung
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Vier Verleihungen

1901

Der erste Friedensnobelpreis überhaupt wurde 1901 an — unter anderem — Henry Dunant (1828–1910) verliehen. Er teilte sich den Preis mit Frédéric Passy (1822–1912), der sich für die Erhaltung des Friedens einsetzte. Beide Auszeichnungen können als komplementär zueinander betrachtet werden: Passy engagierte sich für Frieden und die Vermeidung von Krieg, und Dunant initiierte eine bessere Hilfe für die Opfer der Kriege mit, wenn die Friedensbemühungen scheiterten.

Der von seinem Namensgeber Alfred Nobel (1833–1896) mit seinem Testament von 1895 gestiftete Preis hätte auf Initiative von Bertha von Suttner (1843–1914), die Nobel einen Anstoß zur Schaffung des Preises gegeben hatte und auch mit Dunant korrespondierte, bereits 1898 an letzteren zu seinem 70. Geburtstag verliehen werden sollen. Das verzögerte sich wegen einer vergeblichen Anfechtung des Testaments durch Familienangehörige Nobels.1 Eine bedeutende Rolle für die Verleihung an Dunant, der sich damit gegen eine Reihe von Persönlichkeiten und Institutionen durchsetzte, die Werbung von Rudolf Müller (1856–1922).1.1 Von Suttner kritisierte die Entscheidung später.1.2

1917, 1944 und 1963

In den Jahren 1917, 1944 und 1963 wurde der Friedensnobelpreis dem Inter­natio­nalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und 1963 zusätzlich auch der Inter­natio­nalen Fö­dera­tion der Rot­kreuz- und Rot­halb­mond­gesell­schaften (IFRK) verliehen.2 Keine andere Organisation wurde so oft mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Anlässe waren die humanitären Tätigkeiten im Ersten Welt­krieg (1914–1918) und im Zweiten Welt­krieg (1939–1945). Die dritte Verleihung bezieht sich auf die Verbreitung und Unterstützung der Implementierung der nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs 1949 erneuerten und erheblich ergänzten Genfer Abkommen.

Begründung der Auszeichnungen

Jahr Geehrter Begründung
1901 Henry Dunant ½ for his humanitarian efforts to help wounded soldiers and create international understanding3
1917 IKRK for the efforts to take care of wounded soldiers and prisoners of war and their families3.1
1944 IKRK for the great work it has performed during the war on behalf of humanity3.2
1963 IKRK ½, IFRK ½ for promoting the principles of the Geneva Convention and cooperation with the UN3.3

Louis Häfliger

Der ehemalige Dele­gierte des Inter­natio­nalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), der entscheidenden Anteil an der gewaltfreien Befreiung des Konzentrationslagers in Mauthausen hatte, Louis Häfliger (1904–1993) wurde 1950 für den Friedensnobelpreis nominiert.3.4 Die Ehrung wurde ihm jedoch nicht zugesprochen. Ein zweites Mal soll er 1988 vorgeschlagen worden sein, ebenfalls ohne dass er tatsächlich auch geehrt wurde.

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