Beschaffungsstelle
Allgemeines
Eine Beschaffungsstelle im Deutschen Roten Kreuz (DRK) ist eine Organisation oder Organisationseinheit, die für andere Gliederungen im Verband den Einkauf von Waren und Dienstleistungen am Markt übernimmt, um durch die Bündelung der Nachfrage bessere Preise erzielen zu können. Das zählt sich insbesondere bei der Beschaffung von Bekleidung, Ausbildungsmaterialien und anderen Gütern aus, die speziell für das Rote Kreuz angefertigt werden müssen. Aufgrund der Verbandstruktur mit tausenden Vereinen und Gesellschaften, die sich auf allen Verbandstufen verteilten, bringt die Zentralisierung des Beschaffungswesen erhebliche wirtschaftliche Vorteile mit sich.
Es gab drei dominierende Beschaffungsstellen im DRK, die nach Himmelsrichtungen benannt waren und jeweils von einem Landesverband betrieben wurden: 1. Nord in Niedersachsen, 2. West in Westfalen-Lippe und 3. Süd in Bayern. Die Beschaffungsstellen Nord und West waren Tochtergesellschaften der jeweiligen Landesverbände, die in den 2000er-Jahren durch Fusion und Übernahme in der DRK-Service GmbH aufgingen, an denen die beiden Landesverbände daher heute beteiligt sind. Aus der Beschaffungsstelle Süd, die auch Materialbeschaffung genannt wurde, entstand die 2000 gegründete Handels- und Dienstleistungsgesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (H+DG).
Für die Beschaffungsstellen galt und gilt kein Territorialitätsprinzip und kein Kontrahierungszwang. Es handelt sich heute um frei am Markt tätige, nicht gemeinnützige und gewinnorientierte Handelsunternehmen, die ihre Leistungen den Gliederungen des eigenen Verbands und auch offen am Markt Dritten anbieten.
Weitere Informationen
- Artikel DRK-Service GmbH
- Artikel Handels- und Dienstleistungsgesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes
- Artikel DRK Hessen-Service-GmbH
- Artikel ProStoff
- Artikel Zentraldepot vom Roten Kreuz