Humanitäre Schule

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Das Projekt Humanitäre Schule (HS) wird von Gliederungen des Jugendrotkreuzes, in der Regel auf Landesebene, an daran interessierten Schulen durchgeführt. Es vermittelt zum einen Grundlagen des Huma­ni­tären Völker­rechts und zählt insoweit zur Verbreitungsarbeit. Zum anderen trainiert es soziale Kompetenzen hinsichtlich konstruktivem Diskurs, Problemlösung und Kompromissfindung. Das Projekt erfüllt damit zwei der definierten Ziele des JRK: Handeln für Frieden und Völkerverständigung sowie politische und gesellschaftliche Mitverantwortung. Nach erfolgreicher Durchführung des Projekts wird eine Schule als Humanitäre Schule zertifiziert.

Durchführung

Das Projekt wird in vier Phasen durchgeführt:

  1. Vorbereitung: Versammlung interessierter Schüler und Lehrer in der Schule, Information über das Projekt und seine Ziele, demokratische Wahl von Scouts, Qualifizierung der Scouts durch das JRK zum Beispiel an einem Wochenendseminar.
  2. Planspiel: Durchführung eines Planspiels zu einem fiktiven, internationalen Konflikt. Es gibt dazu vorbereitete Planspiele wie beispielsweise Outface oder h.e.l.p. (für Humanitäres Entwicklungs- und Lernprojekt). Die Dauer liegt bei im Mittel 15 Stunden, also zum Beispiel drei Vormittagen bei blockmäßiger Umsetzung. Es kann auch in Form einer wöchentlichen Arbeitsgemeinschaft, in der Nachmittagsbetreuung oder in einer Projektwoche stattfinden.
  3. Freies Projekt: Die Schule führt ein humanitäres Projekt eigener Wahl durch. Es kann sich direkt oder entfernt auf das Humani­täre Völker­recht beziehen, kann aber auch ein beliebiges anderes Thema haben, solange es einen Beitrag dazu leistet, die Lebensumstände von Menschen innerhalb oder außerhalb der Schule zu verbessern oder Voraussetzungen dafür zu schaffen.
  4. Zertifizierung: Die Schule wird seitens des JRK als Humanitäre Schule zertifiziert und feierlich geehrt.

Beispiele

Weitere Informationen