Helfer-vor-Ort

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Unter Helfer-vor-Ort (HvO) wird eine Hilfeleistung des ehren­amtlichen Sanitätsdienstes verstanden, die gemeinsam mit dem Rettungsdienst aktiviert wird, wenn es absehbar ist, dass der Helfer schneller als der Rettungsdienst am Einsatzort ist und seine Hilfe einen entscheidenden Unterschied macht, zum Beispiel durch erweiterte Wiederbelebungsmaßnahmen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand. In der Regel handelt es sich um einen einzelnen Helfer, der mit einem privaten Kraftfahrzeug oder mit einem DRK-Einsatzfahrzeug anfährt. Manche Ortsvereine und Kreis­verbände halten auch spezielle HvO-Fahrzeuge vor. Helfer-vor-Ort, häufig auch First Responder genannt, sind vor allem in ländlichen Gebieten sinnvoll, die eine geringere Dichte von Rettungswachen und dadurch längere Anfahrtszeiten haben als dies im städtischen Gebieten der Fall ist.

Im DRK ist Helfer-vor-Ort dem Tätigkeitsbereich Sanitätsdienst der Bereitschaften zuzuordnen.

Keine Standards

Es gibt weder im DRK noch außerhalb Standards für diese freiwillige Hilfeleistung, so dass sich Qualifikationen und Ausrüstung der Helfer sehr unterscheiden. Die Spannweite geht von Ersthelfern mit Zusatzausbildungen, die mit ihrem privaten PKW und einer Basisausstattung kommen, bis hin zu rettungsdienstlich ausgebildeten Helfer in speziellen HvO-Fahrzeugen und notfallmedizinischer Ausrüstung. Einige DRK-Landes­verbände haben sich Regeln gegeben1, und einige Bundesländer haben genauere Regelungen, auch unter anderen Bezeichnungen (z.B. Voraus-Helfer in Hessen2, Notfallhelfer in Nordrhein-Westfalen), erlassen.

Weitere Informationen

Websites

Enzyklopädie

Einzelnachweise

  1. Zum Beispiel: Bayerisches Rotes Kreuz, Richtlinie für Helfer vor Ort, München 2002.
  2. Hessisches Sozialministerium, Voraus-Helfer unterstützen Rettungsdienst. Schnelle Erstversorgung durch ehrenamtliche Helfer, Wiesbaden 2013.