Glückshafen

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Der Glückshafen ist eine traditionelle Tombola, die Gliederungen des Baye­ri­schen Roten Kreuzes (BRK) bei Veranstaltungen durchführen. Dazu verkaufen sie — in meist Holzbuden oder Verkaufsanhängern — Lose, von denen nur ein kleiner Teil gewinnt. Dadurch entstehen bei einer Marge von typischerweise 50 % deutliche Überschüsse, die der jeweils ausrichtenden Gliederung als freie Mittel zufließen. Als die Organisation noch stärker auf Spenden, Mitgliedsbeiträge von Fördermitgliedern und andere nicht zweckgebundene Zuwendungen angewiesen war, waren die Glückshäfen von größerer Bedeutung als heute. Es gibt sie jedoch noch immer, soweit es dafür ein ausreichendes ehren­amt­liches Engagement gibt. Im Glücksspielstaatsvertrag wird eigens das BRK hinsichtlich der Durchführung von Lotterien privilegiert, um dadurch sein Fundraising staatlich zu unterstützen.

Die Begriff Glückshafen ist keine Schöpfung des Roten Kreuzes, sondern weitaus älter als die Organisation. Seine erste Nutzung ist bereits im 15. Jahrhundert überliefert.1 Der Begriff erklärt sich dadurch, dass früher Gefäße mit einem engen Hals wie bei einer Hafeneinfahrt verwendet wurden, die es nicht erlaubten, dass man das Los sehen konnte, das man zog.2

Beispiele

Weitere Informationen

Einzelnachweise

  1. Ernst Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer. Ein Hand- und Nachschlagebuch der Kulturgeschichte des deutschen Volkes, Leipzig 1885, Seiten 299–300.
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, Seite 52.