Bootsdienst

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Boote der Wasserwacht sind stets Rettungsboote. Zumeist handelt sich sich um Motorrettungsboote (MRB) und Hochwasserboote (HWB); möglich sind auch Boote ohne Motor. Sie dienen der Rettung von Menschen, Tieren und wertvollen Gütern aus Not und zur Unterstützung von Rettungsmaßnahmen.

Der Bootsdienst ist der Fachdienst der Wasserwacht, der sich mit dem Einsatz von Rettungsbooten beschäftigt. Außerhalb von Einsätzen besteht die Tätigkeit im Bootsdienst vor allem in der Aus- und Fortbildung — dazu gibt es einen eigenen Ausbildungsbereich mit der Ausbildungs- und Prüfungsvorschrift Bootsdienst (APV BD) — und der Materialpflege. Ausgebildete Bootsführer können das Fachdienstabzeichen für den Bootsdienst tragen.

Einsatzmöglichkeiten

Der Bootsdienst hat unter anderem folgende Fähigkeiten:

  • Menschen können aus dem Wasser gerettet, auf dem Rettungsboot vorversorgt, an Land gebracht und dem Rettungsdienst oder Sanitätsdienst übergeben werden. Dabei kann es sich um unabsichtlich ins Wasser geratene Personen oder um Wassersportler handeln.
  • Mit Rettungsbooten werden Rettungstaucher zu ihrem Einsatzort gefahren, und das Boot dient ihnen dann als Plattform für ihre Tätigkeit unter Wasser. Neben technischen Aufgaben ist das Ziel die Bergung von ertrunkenen Menschen. Zur Ortung kann Sonar eingesetzt werden.
  • Boote können ebenfalls als Plattform für die biologische Wasserortung von Menschen unter Wasser dienen. Dafür trainierte Rettungshunde werden auf geeigneten Strecken über den See gefahren und schlagen an, wenn sie einen Menschen unter Wasser wittern.
  • Bei Hochwasser können Personen auf dem Wasserweg evakuiert, und es können eingeschlossene Personen mit Lebensmitteln und anderen Gütern versorgt werden. Auch der Transport von Sandsäcken und anderen Materialien zur Sicherung von Gebäuden und Deichen ist eine Aufgabe.
  • Rettungsboote können an Einsatzstellen, die direkt an Flüssen liegen, als Zubringer für Hilfsmaßnahmen an Land eingesetzt werden. Dadurch kann ein Zugang zur Einsatzstelle erst möglich sein, oder der Weg über das Wasser ist schneller als der Weg an Land es wäre.
  • Bei Sportveranstaltungen können in Not geratene Sportler unterstützt werden, z.B. durch Hilfe beim Aufrichten eines Segelboots oder um erschöpfte Schwimmer vorzeitig an Land zu bringen. Generell können auch nicht mehr fahrtüchtige Boote von Rettungsbooten abgeschleppt werden.

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