Feldoberin

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung
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Allgemeines

In der Zeit des Zweiten Welt­kriegs (1939–1945) war eine Feldoberin war eine Rotkreuzschwester, die in Regionen, in denen das NS-Staat (1933–1945) Krieg führte, zur Betreuung und Koordination der dort eingesetzten Schwestern eingesetzt wurde. Dazu hielt sie Kontakt zur Generaloberin und den Mutterhäusern des Schwestern. Gegenüber den militärischen Stellen, bei denen sie mit untergebracht war, hatte sie eine beratende Funktion. Die operative Führung der Schwestern vor Ort lag bei einer Oberschwester, nicht bei der für den Einsatzraum zuständigen Feldoberin. Die Feldoberin unterstand ihrerseits der Generaloberin, die alleine das Vorschlagsrecht hatte. Der Begriff Feldoberin wurde erst später eingeführt und durchgesetzt; vorher wurde eine so verwendete Schwestern Armeeoberin genannt.1

Eine Feldoberin stand in der Hierachie zwischen der ihr untergebenen Oberschwester und unter der Generaloberin. Sie hatte jedoch nicht einen Status wie die Oberin einer Schwesternschaft (Mutterhausoberin), weil sie weniger Kompetenzen gegenüber den von ihr geführten Schwestern hatte. Das drückte sich auch in der Ansprache aus: Eine Feldoberin sprach eine Mutterhausoberin als Oberin an, umgekehrt die Mutterhausoberin die Feldoberin als Schwester. Die Feldoberin war eine Oberschwester, die vorübergehend als Führungskraft eingesetzt wurde. Das zeigt sich daran, dass sie nach dem Krieg wieder als Oberschwestern tätig waren, soweit sie nicht Oberin einer Schwesternschaft wurden.1.1

Die erste Feldoberin war Gertrud Baltzer (1900–1993).

Weitere Informationen

Fachliteratur

Enzyklopädie

Einzelnachweise

  1. Ludger Tewes, Rotkreuzschwestern. Ihr Einsatz im mobilen Sanitätsdienst der Wehrmacht 1939-1945, Paderborn 2016, Seiten 50–51.
    1. Seiten 165–167.