Vermisstenbildliste

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung
(Weitergeleitet von VBL)

Allgemeines

Die Vermisstenbildliste (VBL) war ein sehr umfangreiches Nachschlagewerk, das der Suchdienst des DRK-Bundesverbands vom Ende der 1950er- bis in die 1960er-Jahre herausgab, drucken ließ und an alle Gliederungen verteilte, die sich an der Aufklärung der Schicksale der als Folge des Zweiten Welt­kriegs (1939–1945) noch vermissten Menschen beteiligten. Der Schwerpunkt des insgesamt 225 Bände umfassenden Werks lag auf den ehemaligen Soldaten (199 Bände), weniger auf Zivilisten (26 Bände). Eine Besonderheit besteht darin, dass für zwei Drittel der ca. 1,4 Millionen vermissten Menschen, nur sofern es sich um ehemalige Angehörige der Wehrmacht handelte, ein Bild abgedruckt war. Dadurch konnten heimkehrende Personen, zum Beispiel aus der Kriegsgefangenschaft entlassene Soldaten, leichter gesuchte Menschen wiedererkennen und damit zur Klärung ihres Schicksals beitragen.

Digitalisierung

Die Vermisstenbildlisten wurden nur in einer Auflage produziert, und es gab keinen Änderungsdienst. Damit verloren sie im Laufe der Zeit an Bedeutung und wurden schließlich nicht mehr verwendet. Die Seiten der Listen wurden bis zum April 2015 digitalisiert, geeignet verschlagwortet und stehen seither als Datenbank öffentlich zur Verfügung. Es kann darin nach Feldpostnummer, Lagernummer, Standortname oder Truppenanschrift gesucht werden, nicht nach beispielsweise Name.

Die verbleibende Bücher wurden teils vernichtet, teils an Museen1 und Archive übergeben, und teils gerieten sie in den Militaria-Handel.

Trace The Face

Eine moderne und im Sinne des Datenschutzes sicherere Version der damaligen Vermisstenbildlisten ist Trace The Face, das international genutzt wird.

Weitere Informationen

Websites

Enzyklopädie

Einzelnachweise

  1. Sandra Schwaiger, Eine schicksalsschwere Lektüre, in: Traunsteiner Tagblatt, 21. Dezember 2012.