Kläranlage

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Das Deut­sche Rote Kreuz (DRK) hält für den Auslandseinsatz im Rahmen der Katastrophenhilfe eine temporäre Kläranlage (auch: Klärwerk) vor. Sie hat die Besonderheit, zum Transport und Aufbau keines schweren Geräts zu bedürfen, so dass sie auch in einem Gebiet mit eingeschränkter oder zerstörter Infrastruktur eingesetzt werden kann. Der Aufbau dauert ca. eine Woche.

Funktionsweise und Wirkung

Die Kläranlage reinigt das Abwasser nach einer mechanischen Aufbereitung durch unter anderem Filterung mit dem Belebtschlammverfahren, das organische Verunreinigungen weitgehend beseitigt. Dadurch werden die Keime im Abwasser stark reduziert. Das verhindert die Ausbreitung von bakteriellen Infektionskrankheiten wie Cholera, Dysenterie (Ruhr) und Typhus, von parasitären Infektionen durch beispielsweise Protozoen und Würmer und viralen Infektionen wie insbesondere Hepatitis A. Geschätzt 95 % der biologischen Schadstoffe sollen bei der Aufbereitung entfernt werden. Anhand vom Stichproben stellt ein Labor, das zur Anlage gehört, regelmäßig die Qualität des behandelten Wassers sicher.

Die Kläranlage schützt nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern stellt auch einen Beitrag zum Naturschutz dar.

Einsatz im Inland seit 2021

Obwohl die Kläranlage für den Einsatz im Ausland vorgesehen war, konnte sie nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 auch im Inland eingesetzt werden. Der Bundesverband nahm im September 2021 eine Anlage in Mayschoß und im Januar 2022 eine weitere Anlage in Hönningen, beides Gemeinden im besonders betroffenen Landkreis Ahrweiler, in Betrieb. Sie werden bis zur Wiederherstellung der regulären Abwasserbehandlung betrieben werden, was mehrere Jahre dauern wird.

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