Rotes Kreuz (Gedicht)

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Das kurze Gedicht Rotes Kreuz von einer Person namens F. Raimund1 wurde in einer Sonderausgabe der Zeitschrift Daheim mit dem Untertitel Ein deutsches Familienblatt mit Illustrationen in 1915 veröffentlicht.2

Das pathetische Gedicht mit drei Strophen jeweils mit einem schlichten Paarreim erschien im Ersten Welt­krieg (1914–1918) und nimmt Bezug auf den damit verbundenen Einsatz von Sanitätskolonnen, ohne sich näher mit der Tätigkeit zu beschäftigen. Es hat einen heroisch anmutenden Grundklang, verzichtet aber auf patriotische Äußerungen. Einzig in der dritten Strophe wird in der Zeile Wo gemäht die Eichen liegen auf die Eiche als nationales Symbol angespielt, wobei die verwundeten und gefallenen deutschen Soldaten gemeint sein dürften. Pathetisch ist die Assoziation der Farbe Rot im Zeichen Rotes Kreuz mit der roten Farbes des Blutes und von Rosen. Der Krieg wird als höherer, göttlicher Wille und damit unvermeidbares Schicksal beschrieben, als ein Kreuzzug.

Gedicht

Rotes Kreuz in weißem Grunde,
Kreuz des Trosts in schwerer Stunde,
Kreuz wie Blut und Rosen rot,
Kreuz des Heils in schwerer Not!

Millionen Helfer kamen
Mit „Gott will’s” „In Gottes Namen“,
Dir zu folgen wie im Flug!
Kreuzzug! Roten Kreuzes Zug! —

Wo gemäht die Eichen liegen,
Rotes Kreuz wie wirst du siegen,
helfen, leuchten, herzblutrot, —
Liebe, stärker als der Tod!

Erläuterungen

  1. Es kann sich nicht um den österreichischen Dramatiker Ferdinand Raimund (1790–1836) handeln.
  2. F. Raimund, Rotes Kreuz, in: Der Weltkrieg. Eine illustrierte Kriegs-Chronik des Daheim. Erster Band, Bielefeld/Leipzig 1915.