Lied der Männer vom rothen Kreuz

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Allgemeines

Das Lied der Männer vom rothen Kreuz wurde von einer Person namens van der Smissen 1897 geschrieben und zur Melodie des Lieds Was blasen die Trompeten? Husaren, heraus! (um 1809) gesungen. Der hier wiedergegebene Text erschien in der Sammlung Lieder für die gesellige Zusammenkunft der freiwilligen Krankenpfleger von Hamburg-Altona aus dem Kriege 1870/71 am 27. Februar 1897.1

Das Lied thematisiert den Einsatz des Komitees zur Pflege von Verwundeten und Kranken in Hamburg (1864–1899) im Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871), in dem, beide Seiten zusammengenommen, ca. 180.000 Soldaten starben und weitere ca. 233.000 verletzt wurden. Es zeigt die naive patriotische und monarchistische Haltung der damaligen Rotkreuz-Organisation in Hamburg und in den anderen deutschen Staaten: Und ruft unser Kaiser sein Volk zu deiner Wehr, / Dann kommt auch wieder freudig das rothe Kreuz daher. Das freiwillige Engagement beim Roten Kreuz wurde als ein dem Militärdienst ebenbürtige Tätigkeit verstanden: Wir haben bei den Brüdern am Feuer mitgewacht, oder auch: Der Eine griff zum Säbel, der Andere zum Gewehr / Da kam auch opferfreudig das rothe Kreuz daher. Die Haltung zum Konflikt war dementsprechend parteiisch: großmäuliger Franzos.

Liedtext2

Es riefen die Trompeten hinaus in den Streit;
Da war ganz Deutschland einig und kampfbereit.
Der Eine griff zum Säbel, der Andere zum Gewehr,
Da kam auch opferfreudig das rothe Kreuz daher.
Und Huchheirassassa usw.

Nun geht's dir an den Kragen, großmäuliger Franzos!
Wir geh'n mit deutschen Hieben beherzt auf dich los.
Da lernte wacker laufen die große Nation,
Da haben wir gefangen den Napoleon.
Und Huchheirassassa usw.

Und wo die deutschen Heere die Feinde weggemäht,
Hat überall die Fahne vom rothen Kreuz geweht,
Da zogen die Kolonnen vom Hamburg mit ins Feld
Und mit der Teufelsklammer kam Hennicke der Held.
Und Huchheirassassa usw.

Habt Dank, ihr edlen Frau'n, die für uns im Vaterland
Charpie gezupft und viele Liebesgaben nachgesandt!
Zwar waren auch die Liebescigarren mit dabei,
Doch glühten sie in frischer Luft ganz fröhlich und frei.
Und Huchheirassassa usw.

Um Metz, Sedan und bis vor die Thore von Paris,
Bei Orleans, bei Beaugerey und wie es weiter hieß,
Da sind wir mit gewesen und standen unsern Mann
Und haben unsern Liebesdienst von Herzen gern gethan.
Und Huchheirassassa usw.

Wir trugen auf den Armen die Wunden aus der Schlacht,
Wir haben bei den Brüdern am Feuer mitgewacht,
Und plagte sie der Hunger, wir theilten ihre Noth
Und für den letzten Kreuzer holz der „Rothekreuzer“ Brot.
Und Huchheirassassa usw.

Lieb Vaterland, lieb Deutschland, wohl magst du ruhig sein!
Wir setzen alle willig das Leben für dich ein,
Und ruft unser Kaiser sein Volk zu deiner Wehr,
Dann kommt auch wieder freudig das rothe Kreuz daher.
Und Huchheirassassa usw.

Weitere Informationen

Einzelnachweise

  1. Komitee zur Pflege von Verwundeten und Kranken in Hamburg (Hrsg.), Lieder für die gesellige Zusammenkunft der freiwilligen Krankenpfleger von Hamburg-Altona aus dem Kriege 1870/71 am 27. Februar 1897, Hamburg 1897 (Quelle: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Lizenz CC BY-SA 4.0), Abschnitt VI.
  2. Abweichende Lizenz: CC BY-SA 4.0.