Landgericht Berlin I – 25. April 2024
Ein hochbezahlter, 32-jähriger IT-Bereichsleiter der DRK-Kliniken in Berlin wurde zu einer Haftstrafe von 3 Jahren und 3 Monaten verurteilt. Er hatte 1,6 Millionen Euro auf sein eigenes Konto überwiesen, um Schulden aus Spekulationsgeschäften zu decken.
Spielsucht, Spekulation und Betrug
Ein junger Mann lernte den Beruf Fachinformatiker, machte eine einjährige Fortbildung und wurde 2017 für die DRK-Kliniken in Berlin, die der DRK-Schwesternschaft Berlin gehören, als Projekt- und Programmmanager tätig. In 2019 wurde er zum Bereichsleiter Medizin- und Informationstechnologie befördert, was mit einer sehr guten Bezahlung von netto 130.000 Euro jährlich verbunden war. In der Corona-Pandemie (2020–2023) begann der spielsüchtige Mann mit privaten Spekulationsgeschäften, bei denen er seine angesparten Rücklagen, geliehenes Geld sowie das Haus seiner Adoptiveltern verlor und schließlich drückend hohe Schulden hatte.
Diese Schulden versuchte der dann 32-jährige Manager im November 2023 aus Mitteln seines Arbeitsgebers, der DRK-Kliniken Berlin, zu begleichen. Dazu spähte er die Zugangsdaten einer Kollegin aus, überwies insgesamt 1,6 Millionen Euro von einem oder mehreren Konten der Kliniken an sich selbst, und manipulierte die IT-Systeme. Der Betrug wurde schnell erkannt und der Manager umgehend verhaftet.
Das Landgericht Berlin I verurteilte den geständigen Betrüger am 25. April 2024 zu einer Haftstrafe von 3 Jahren und 3 Monaten, die nicht zur Bewährung ausgesetzt wurde. Das Urteil wurde als milde bezeichnet.
Weitere Informationen
Presseberichte
- Berliner-Zeitung.de, Angeklagter verzockte Haus der Eltern – dann betrog er DRK-Kliniken um 1,6 Millionen Euro, 23. April 2024
- Berliner-Zeitung.de, Haus der Eltern verzockt und DRK-Kliniken betrogen: Drei Jahre und drei Monate Haft, 25. April 2024
Enzyklopädie
- Artikel Schwesternschaft
- Artikel Krankenhaus
- Artikel Compliance