Generalhauptführer
Allgemeines

Generalhauptführer (GHF, DRK-GHF)1 war der höchste → Dienstrang im Deutschen Roten Kreuz in der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945). Der Rang wurde Personen verliehen, die besonders herausgehobene Funktionen im damaligen DRK übernahmen; zum Beispiel führten die Landesführer der Landesstellen grundsätzlich den Dienstrang eines DRK-Generalhauptführers. Es handelte sich ganz überwiegend um langjährige Funktionäre der NSDAP, die in der Regel keine Erfahrung aus einer praktischen Tätigkeit im DRK oder spezifische Qualifikation mitbrachten.
Die Dienstgrade im DRK waren bewusst an die der Wehrmacht angeglichen. Das diente einerseits der Umsetzung des Führerprinzips mit Adolf Hitler (1889–1945) als Schirmherr des DRK an der Spitze und einer hierarchischen Ordnung darunter, andererseits als paramilitärische Struktur der Kriegsvorbereitung. Der Rang eines Generalhauptführers war auf der Stufe eines Generalleutnants des Heeres oder Luftwaffe, eines Generalstabsintendants oder Ministerialdirektors der Heeresverwaltung, eines Vizeadmirals der Kriegsmarine und eines SA-/SS-Gruppenführers. Entsprechend ahmte das Dienststellungsabzeichen der Männer das betreffende militärische Äquivalent nach.
Dienststellungsabzeichen

Das Dienststellungsabzeichen eines männlichen Generalhauptführers war ein aus goldenem Gespinst geflochtenes Schulterstück mit einem vierstrahligen, silbernen Stern in der Mitte (siehe Abbildung oben). Eine Generalhauptführerin trug einen grauen oder hellblauen? Kragenspiegel mit zweifachem goldenen Eichenlaub (siehe nebenstehende Abbildung, ggf. mit falscher Farbe).
Beispiele
Männer
- alle Landesführer der Landesstellen
- Walther Georg Hartmann (1892–1970)
- Karl Gebhardt (1897–1948)
- Richard Brekle (1879–1941)
- Ferdinand Berning (1907–?)
- Felix Grüneisen (?–?)
Frauen
- Luise von Oertzen (1897–1965)2
- Ilse Göring(-Diels) (1898–1972)
Weitere Informationen
- Artikel Dienststellung (Drittes Reich)
- Artikel Landesführer
- Artikel Generalführer
Erläuterungen
- ↑ Alle Dienstränge konnten von Männern und Frauen geführt werden. Für Frauen wurden ihre Bezeichnungen sprachlich angepasst, einschließlich der Abkürzungen. Hier: Generalhauptführerin bzw. GHFn, in der Regel jeweils mit vorangestelltem DRK-….
- ↑ Frank Wilhelm, Rotem Kreuz haftet brauner Schatten an, in: Nordkurier, 27. März 2014.