Theresienstadt (Film)

Nachschlagewerk über das Deutsche Rote Kreuz und die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung
(Weitergeleitet von Der Führer schenkt den Juden eine Stadt)

Allgemeines

Das Werk Theresienstadt mit dem Untertitel Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet — auch bekannt unter dem Titel Der Führer schenkt den Juden eine Stadt — ist ein 1944 fertiggestellter Propagandafilm des NS-Staats (1933–1945). Er sollte unter anderem das Inter­nationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hinsichtlich der menschenverachtenden Zustände im Konzentrationslager Theresienstadt (1940–1945) in Terezín täuschen und den Holocaust zu verschleiern. Der Film wurde nie öffentlich aufgeführt. Zwei Dele­gierten des IKRK, Otto Lehner (1898–1977?) und Paul Dunant, wurde er 1945, im Zusammenhang mit ihrer Besichtigung des Lagers, gezeigt. Sie ließen sich über die Natur des Lagers täuschen, woran möglicherweise auch der Film einen Anteil hatte. Der gezwungene Regisseur des Films, Kurt Gerron (1897–1944), und zahlreiche andere Mitwirkende, waren zu diesem Zeitpunkt bereits ermordet. Das Lager wurde am 5. Mai 1945 an Paul Dunant übergeben und damit befreit.

Eine vollständige Fassung des ca. 90 Minuten langen Schwarzweißfilms ist heute nicht mehr auffindbar, weil das originale Negativ vor Kriegsende absichtlich vernichtet wurde und nur Fragmente einer Arbeitskopie erhalten zu sein scheinen. Es gibt begründete Zweifel, ob der Film tatsächlich zur Veröffentlichung gedacht war und damit als Propagandafilm gelten kann.

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