Bilfinger-Bericht
Allgemeines

Der Bilfinger-Bericht heißt im Original Report on the effects of the atomic bomb at Hiroshima und datiert vom 24. Oktober 1945. Er wurde von Fritz W. Bilfinger verfasst, der am 29. August 1945 in Hiroshima eintraf, um sich für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ein Bild von den Folgen des Atombombenabwurfs am 6. August 1945 (Japan) zu machen. In seinem Bericht dokumentiert der Delegierte Bilfinger die Auswirkungen der Explosion auf die Menschen und ihre Umwelt sowie die unzureichende medizinische Versorgung der verletzt Überlebenden und Sterbenden. Seine erste Meldung per Telegramm1 über die humanitäre Katastrophe vom 30. August 1945 löste einen gemeinsamen Hilfseinsatz des IKRK und des US-Militärs aus. Vor Ort leistete bereits das Japanische Rote Kreuz umfangreiche Hilfen.2

Bilfingers vertraulicher Bericht gilt heute als bedeutendes historisches Dokument. Nachdem er ein halbes Jahrhundert unter Verschluss geblieben war, wurde er im Januar 1996 erstmals veröffentlicht. Das International Review of the Red Cross druckte 2015 eine Ablichtung des originalen Berichts ab.
Weitere Informationen
Bericht
- Fritz W. Bilfinger, Report on the effects of the atomic bomb at Hiroshima (24. Oktober 1945), in: International Review of the Red Cross, 97 (899), Genf 2015, Seiten 859–882
- Martin Schmid, Der Bilfinger-Bericht, Oldenburg, 6. August 2020
- François Bugnion, Remembering Hiroshima, Genf, 30. Juni 1995
Enzyklopädie
- Artikel Internationales Komitee vom Roten Kreuz
- Artikel Japan
Einzelnachweise
- ↑ Fritz W. Bilfinger, Telegramm vom 30. August 1945.
- ↑ Michiko Suzuki, The Japanese Red Cross Society’s Emergency Responses in Hiroshima and Nagasaki, 1945, in: Social Science Japan Journal, 23. Juli 2021.